Es gibt sie von wilden Blumen bis Kräuter und Gemüse…Samenbomben auch „Seed Bombs“, „Seed Balls“ oder wachsende Wurfgeschosse genannt.
Was sind Seed Bombs?
Es handelt sich um kleine, walnussgroße Bällchen aus Erde, Ton und Saatgut. Da das Saatgut in dem steinharten Mix aus Erde und Ton gut eingebettet ist, muss es nicht gepflanzt werden. Stattdessen kann man den ganzen Samenball einfach an seinen Zielort werfen, rollen oder legen. Der nächste Regen weicht den Ball dann auf und aktiviert das Saatgut, das dann anfängt zu keimen. Die ideale Zeit dafür ist zwischen April und August. Falls noch welche übrig bleiben, können diese problemlos bis zu zwei Jahre dunkel und trocken gelagert werden.
Zu kaufen bekommt man sie mittlerweile nicht nur in Gärtnereien, sondern auch in vielen diversen Geschäften und im Internet. Auch die selbstgemachte Variante ist gut umzusetzen und bereits beliebt, vor allem als Geschenk.
Herkunft
Viele glauben, dass die Idee von den alten Ägyptern stammt, die mit Hilfe von Samenbomben sehr schnell das fruchtbare Ackerland bepflanzen konnten, das das jährliche Nilhochwasser zurückgelassen hat. Später haben dann die Japaner die Idee aufgegriffen Samenbomben aus dem Flugzeug zu werfen, umso leichter große Felder zu bepflanzen.
In den 1970er Jahren wurden die Seed Balls erst wirklich bekannt. Damals wurden sie geworfen, um gegen Betonwüsten, Luftverschmutzung und die Bebauung städtischer Grünflächen zu protestieren. Bis heute werden Samenbälle dazu genutzt, um bunte Inseln in Innenstädten zu schaffen, seinen Balkon, seine Terrasse zu verschönern und um eigene Lebensmittel anzubauen.
Herstellung
Der erste Schritt ist immer das sorgfältige Sieben der Erde, damit die Samenbomben frei bleiben von kleinen Zweigen oder Steinchen. Danach kommt die Erde zusammen mit Tonpulver, Saatgut und Wasser in einen großen Mixer und es entsteht eine feuchte, klebrige Masse. Diese rollt man zu etwa 2,5cm großen Kugeln. Nach dem Trocknen sind die Samenbomben steinhart und mindestens 2 Jahre lang einsatzbereit!
Mit Schwung werfen und warten…
das Prinzip der kleinen Wunderkugeln bleibt immer herrlich unkompliziert. Einfach werfen, warten und über das Ergebnis freuen.
Doch was tun, wenn das Ergebnis ausbleibt?
Wir dürfen nicht vergessen, dass man trotzdem noch ein Stück der Natur unterlegen bleibt und es daher auch mal passieren kann, dass das Resultat ausbleibt.
Checkliste mit den wichtigsten Punkten für ein optimales Wurfergebnis:
Gut zu wissen: Einjährig oder mehrjährig?
Für Samenbomben werden sowohl einjährige als auch mehrjährige Saatgutmischungen benutzt.
Welche Mischung ein- oder mehrjährige Arten enthalten, könnt ihr durch Nachlesen der angegebenen Sorte herausfinden. So wisst ihr, ob ihr gleich im ersten Jahr nach der Aussaat eure Wildblumenwiese bestaunen könnt, oder ihr euch noch etwas länger gedulden müsst.
Wenn ihr Euch und der Natur was Gutes tun möchtet, ran an die Bällchen, werfen, warten und freuen!