Bei einer Vielzahl von Müsliprodukten wird gerne betont, dass sie besonders wertvolle Cerealien enthalten. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff?
Das Wort Cerealien stammt ursprünglich aus dem alten Rom und leitet sich von der Göttin des Ackerbaus, Ceres, ab. Diese war vor allem für das einfache Volk eine der bedeutendsten Gottheiten und Autoritäten, stand doch mit der Landwirtschaft die wirtschaftliche Existenz in engem Zusammenhang. Ceres trug entsprechend goldblonde Haare, wie die Farbe der Getreideähren, und wurde oft mit den Symbolen Ährenkranz und Füllhorn dargestellt. Die Feste, die man zu ihren Ehren hielt, nannte man Cerealien. Spricht man heute von Cerealien, ist damit also schlicht Getreide gemeint.
Vom Lateinischen ging der Begriff Cerealien seinen Weg über das Englische: Wer sich in englischsprachigen Ländern aufgehalten hat, ist dort mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Begriff „Cereals“ begegnet. Durch gekonnten Einsatz in der Werbung hat sich der Begriff inzwischen auch in seiner deutschen Übersetzung etabliert.
Damit verbunden ist eine gewisse Unklarheit darüber, wer denn nun zur Familie der Cerealien gehört und wer nicht. Dabei ist das gar nicht schwer: Cerealien sind schlicht nichts anderes als Getreide. Besonders geläufig sind hierbei Mais, Weizen, Reis, Hirse, Gerste, Hafer und Roggen. Pseudoceralien wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen ähneln ihnen in ihren Eigenschaften gehören aber anderen Pflanzengattungen an.
Im Alltag verbinden wir jedoch vor allem sogenannte Frühstückscerealien wie etwa Müslis damit. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit, dank der schnellen Zubereitung und des guten Geschmacks. Eng verknüpft mit ihrem kommerziellem Erfolg ist die Geschichte der Gebrüder Kellogg, die ihr inzwischen weltumspannendes Unternehmen im Jahre 1906 gründeten. Durch Verwendung eines speziellen Fertigungsprozesses gelang es ihnen erstmalig, Flocken auf Weizenbasis zu erhalten. Später entstanden daraus die inzwischen gar nicht mehr wegzudenkenden Cornflakes aus Mais. Anfangs nur als Gesundheitsnahrung geplant, fanden sie schnell reißenden Absatz. 1909 war man bereits bei einer Produktionsmenge von 120.000 Packungen pro Tag angelangt. Mittlerweile gibt es die Flocken in den verschiedensten Variationen zu kaufen. Sie unterscheiden sich vom Original nicht nur im Geschmack, sondern kommen auch in allen möglichen Farben und Formen vor. Man bezeichnet all diese Waren als traditionelle Cerealien.
In unserem heutigen Zeitalter läuft die Herstellung von Cerealien längst vollautomatisch ab. Dabei existieren im Wesentlichen zwei verschiedene Methoden: zum einen das Kochen und zum anderen die Extrusion. Das Kochen ist ein althergebrachter Vorgang, der schon bei der Erfindung der Cornflakes zu Einsatz kam. Als Cornflakes dürfen im Übrigen nur solche Flocken bezeichnet werden, die tatsächlich aus Mais bestehen, alle anderen Flocken nennt man Knusperflakes.
Umfasst der Begriff Cerealien also wie gezeigt das gesamte Spektrum des Getreides, ist der wesentliche Gradmesser dafür, welche Cerealien die richtigen sind, am Ende ganz einfach Ihr persönlicher Geschmack.
Was ist Ihnen besonders wichtig, worauf möchten Sie besonders achten? Soll Ihr Müsli am Ende besonders proteinreich sein oder vielleicht glutenfrei oder möglichst nachhaltig angebaut? Verschiedene Cerealien schmecken besonders gut mit bestimmten anderen Müslizutaten, wie etwa bestimmten Obstsorten, zusammen.
Ein ausgewogener Körnermix gibt besondere Power für den Tag. Und schließlich und endlich liegt auch beim Müsli ein großer Reiz in der Abwechslung.
-->> zum BioLifestyle Onlineshop